Armsprung
Eine Technik, mit der im Hang an Wänden, vertikalen Stangen oder anderen Objekten gelandet wird.
Bewegungsbeschreibung
Armsprünge können aus den unterschiedlichsten Ausgangspositionen ausgeführt werden. Immer gleich bleibt dabei die Landung an der Wand (oder anderem Objekt): mit den Füßen voran wird an der Wand gelandet, während die Hände die Kante greifen.
Je nach Absprung und Flugbahn kommen Hände und Füße gleichzeitig oder leicht verzögert an der Wand an.
(siehe Bilder: links, Armsprung “nach unten” → Füße kommen kurz vor den Händen an; rechts: Armsprung “nach oben” → Füße und Hände kommen gleichzeitig an)
Die größten Unterschiede entstehen dabei durch Faktoren wie Grip, Sprungwinkel und Griffmöglichkeiten. An grippigen Wänden kann es sein, dass nicht kontrolliert abgerutscht werden kann, sondern mit einigen kleinen Schritten an der Wand in die Hangposition gelaufen werden muss. An rutschigen Wänden dagegen kann schnell mal durchgerutscht werden.
Das verändert auch die Fall-Szenarien: Füße zu hoch an einer grippigen Wand und die Wand wirft dich ab. Rutscht du dagegen zu weit ab, kann es sein, dass du den Griff nicht halten kannst.
Mögliche Lernschritte
Unsere Erfahrung hat uns gezeigt, dass Armsprünge schnell und intuitiv gelernt werden, wenn man ein paar wenige Schritte beherzigt (nicht unbedingt in dieser Reihenfolge).
Die Bausteine:
Bounce gegen die Wand üben: Vom Boden springen und zunächst mit einem Fuß, dann mit beiden Füßen an die Wand springen und wieder am Boden landen.
Der Sprung gegen die Wand ist tatsächlich leichter, wenn er etwas weiter wird, da man mehr Zeit hat, die Füße nach vorne zu bringen. Das gleiche gilt für das Springen mit Anlauf.
Hangposition kennenlernen: Am besten an einer Kante, die vom Boden erreicht werden kann. Mit den Füßen gegen die Wand an die Kante hängen. Die Arme bleiben gestreckt oder leicht gebeugt.
Fallszenario üben: Aus dem Hang fallen lassen, versuchen, auf den Füßen zu landen und nach hinten abrollen. Bonuspunkte für Abrollen ohne zuerst auf den Füßen zu landen.
Zusammensetzen und üben:
Armsprungposition mit einem Schritt gegen die Wand einnehmen.
Den Schritt zu einem Sprung werden lassen und die Distanz langsam steigern.
Armsprünge bringen vor allem dann Spaß, wenn eine tatsächliche Gap damit übersprungen wird. Vom Boden in den Hang zu springen ist mäßig interessant, wenn auch zu Beginn nötig. Versuche, nach den ersten Schritten, eine möglichst große Varianz an Armsprüngen aufzubauen oder zu finden. Ist das Gefühl einmal vorhanden, ist es manchmal erstaunlich, wie schnell diese Technik gelevelt werden kann!
Andere Erfahrungswerte
Eine Stange zum Festhalten macht die Landung um einiges leichter.
Menschen werden fallen. Nicht alle, aber manche unerwartet. Gestalte die Progression dementsprechend und nutze gegebenenfalls Matten.
Ein weiteres Argument für Matten: Training soll Spaß bringen. Niemand will Ewigkeiten mit langweiligen Vorübungen verbringen und Erfahrung ist Erfahrung. Wenn du einen größeren Sprung, zum Beispiel mit einer Mattenwand (siehe Aufbauten) vorhast, polstere aus und lasse fliegen, aber bringe deiner Gruppe bei, Sprünge zu testen und auf sich selbst zu hören und dem Gruppendruck nicht nachzugeben.
Outdoor ist keine Halle! Gehe mit deiner Gruppe spazieren und finde Sprünge in der echten Welt, um die Relativierung dessen, was in der Halle möglich scheint, zu finden. Selbst Parkourhallen suggerieren eine Art von Sicherheit, die mit Betonwänden und Steinboden schwindet.
Variationen
Hangeln, Dynos, nach oben, nach unten, …
Pole Cats/Polio: Ein Armsprung an vertikale Stangen oder Säulen. Foot Placement is key. Polios sind als Schwinger leichter.
180-Armsprung. Aus dem Stand oder als Stride eine halbe Drehung in den Armsprung.
360-Armsprung. So wie der 180 nur schwerer. Aus dem Stand, aus dem Laufen, … Für die Technik, werfe einen Blick zurück zum 360-Präzi.
Typisches Fehlerbild
Manchmal wird dir begegnen, dass Leute so sehr auf die Kante, die sie greifen wollen, fixiert sind, dass sie mit den Händen voran springen und mit dem Rest des Körpers gegen die Wand krachen. Das ist der Grund, warum wir zunächst üben, entspannt gegen die Wand zu springen und die Position im Hängen kennenlernen.