Airtrack Kompaktwissen

Als beliebtes und häufig eingesetztes 'Sportgerät' im Parkour-Training begegnet uns die Airtrack immer häufiger in der Praxis. Dennoch zeigen sich oft Lücken und Unsicherheiten bei der korrekten Heranführung für Einsteiger. Neben der richtigen Einführung beschäftigen wir uns vor allem mit neuen und spannenden Arten, die Airtrack kreativ zu nutzen.

Autor: Andreas Vogelsberg


Specs und Gefahren

Eine Airtrack ist kein Trampolin → Härte an die Zielgruppe anpassen

  • Je weicher die Airtrack, desto größer ist der instabile Bereich der death corners

  • Weiche Airtrack → Größere Umknickgefahr

  • Harte Airtrack → Härtere Landungen und mehr Kraft (Gewicht) zum Abspringen

  • Matten und Laufwege sind eine gefährliche Mischung


3 Fliegen mit einer Klappe

Gerade bei neuen Gruppen müssen wir eine Reihe von Faktoren abdecken.

  1. Das Einhalten von Laufwegen → Nicht über Matten, nicht auf die Ecken, nicht durch den Anlauf

  2. Spezifisches Warm-Up → Leichte Variationen von Dingen, die später geübt werden

  3. Fähigkeiten Check → Wo liegt der Fokus für diese Einheit; realistische Ziele für diese Einheit / langfristig?

Diese drei Dimensionen lassen sich durch Bahnen, die in ihrer Schwierigkeit progressiv gesteigert werden, abdecken.

Wichtig: Achte darauf, dass die Laufwege von Anfang an eingehalten werden. Unser Ziel ist es, durch eine hohe Wiederholungszahl dafür zu sorgen, dass gar nicht mehr über den richtigen Weg nachgedacht werden muss. Je nach Level der Gruppe die Anzahl der jeweiligen Bahnen erhöhen oder verringern.

  • 3-5x Beidbeiniges springen. Nach Runde 1 Fokus auf Höhe oder Weite.

  • 3-5x Strides. Mit großen Schritten über die Bahn laufen.

  • 3-5x Halbe und Ganze Schraube

  • 3-5x Rad bzw. Regressionen

  • 3-5x Vorwärts- & Seitwärtsrolle

Das Ziel ist es, neben dem Warm-Up, zu lernen, wie Höhe generiert wird und sich mit dem Fallen (Rollen) auf einer Airtrack anzufreunden. Nach dieser Einheit sollte die Gruppe bereit sein für alles Weitere.


Soft Obstacles

Eine Airtrack ist nicht weich. Aber für manche Zwecke eben schon. Rollen und kleine Stürze auf den Rücken sind selten schlimm - gerade für Kinder. Das gibt uns die Möglichkeit, mit anderen weichen Objekten auf der Airtrack zu spielen und zu probieren.

  • Schaumstoff-Blocks

  • Mattenstapel

  • Gymnastikbälle

  • Wände

  • Zauberschnur


Shitty 360s - New Wave Tricks

Off-Axis Movements und Schrauben sind nicht nur trendy, sie sind auch ein fantastischer Weg, Bewegungserfahrung zu sammeln, indem man sich an das erinnert, was einen eigentlich zum Training gebracht hat: Spaß und Freude.

Es stellt sich raus, auf weichem Untergrund bewegt es sich unbeschwerter. Mach eine Schraube und versuche, die Knie anzuziehen. Springe damit über eine kleine Gap. Drehe in die andere Richtung. Springe mit einem Bein. Tritt eine Wand. Wirf dich irgendwie auf die Matte. Hab Spaß.


How to Trick - Flips, die keine sind

Jedes Kind will Back- oder Front Flips lernen. Doch diese sind schwer und bringen einen langen Lernweg mit sich. Andere sind zwar auch schwer, doch gibt es eine Reihe von Tricks, die nicht über den Kopf rotieren und daher ohne das Überwinden von mentalen Blocks auskommen und auf fast jedem Untergrund geübt werden können.

  • Butterfly-Kick / Aerial / Frisbee

  • Cheat Gainer

  • Macaco

  • Scoot

  • Walkover


Airtrack-Kanten und wie sie zu nutzen sind

Kanten sind, auch wenn es manche unserer Trainer nicht verstehen wollen, nicht gefährlich. Sie sind stabil, aber federn besser als die Fläche der Airtrack.

Wir haben zwei Möglichkeiten, sie zu nutzen:

  • Von der Airtrack auf Matten; mit Anlauf oder aus dem Stand

  • Mit Anlauf vom Boden auf eine Matte, bzw. Mattenstapel, auf der Airtrack

Pro-Tipp: Airtrack Kante + Mattenstapel ist das beste Setup für Frontflips und viele andere


Weiterführendes Handout: AirTrack – Bodenturnen leicht gelernt